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Vaamo – Erfahrungen, Tests und das Kleingedruckte – unser Testbericht zu Vaamo

vaamo-logo-300x300Vaamo – Erfahrungen, Tests und das Kleingedruckte – unser Testbericht zu Vaamo – Vaamo ist ein neuer Anbieter aus dem Fintech Bereich und setzt auf Depots mit einer Mischung aus verschiedenen Fonds um bessere Renditen zu erzielen und transparenter Geld anlegen zu können. Auf der Webseite heißt es zu den Zielen:

Unsere beiden Gründer, Dr. Oliver Vins und Dr. Thomas Bloch, kommen ursprünglich aus der Finanzindustrie und haben so einiges miterlebt. Selten geht es da um Kundeninteressen, sondern viel mehr um den Profit der Banken. Beide haben vaamo gegründet, und Geldanlage mal anders gedacht. Nämlich einfach und transparent, damit jeder verstehen und nachvollziehen kann, was mit seinem Geld passiert. Denn man muss kein Finanzexperte sein, um sinnvoll Geld anzulegen. Und ein bisschen Spass muss auch dabei sein.

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Das Fazit nach 12 Monaten Vaamo

Mein Depot ist zum Ende Dezember 2017 wieder aufgelöst. Die Wertentwicklung über die etwas mehr als 12 Monate betrugt dabei 4,8 Prozent und das ist durchaus solide (Anlageziel war „geringes Risiko“). Allerdings basierten die meisten Gewissen aus dem Anstieg der Kurswerte Ende 2016 sowie einigen kleineren Ausschüttung – gerade in 2017 war der Kursanstieg kaum der Rede wert. Unabhängig davon hat das Depot aber gehalten, was versprochen wurde: das Geld wurde vermehrt.

Wie sicher ist die Geldanlage bei Vaamo?

Die Anlage des Geldes erfolgt dabei über die Fil Fonds Bank (FFB). Diese ist Mitglied in verschiedenen Einlagensicherungsfonds. Unter einlagensicherung.de heißt es zu Schutzmechanismen gegen Geldverlust bei der Fil Fondsbank:

Das Institut ist durch die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken geschützt. Der Schutz dieser gesetzlichen Einlagensicherung beträgt pro Einleger und Kreditinstitut bis zu 100.000 €. In besonderen Fällen sind bis zu 500.000 € geschützt.

und

Das Institut ist zusätzlich Mitglied im Einlagensicherungsfonds der privaten Banken. Der Schutzumfang Ihrer Einlage – inklusive des gesetzlichen Schutzes – beträgt mindestens 1 Million € Der genaue Schutzumfang errechnet sich aus 20% des haftenden Eigenkapitals eines Kreditinstituts. Das Minimum an haftendem Eigenkapital in Deutschland beträgt 5 Millionen €. Somit ist der Mindestschutz 1 Million € pro Einleger und Kreditinstitut

Das bezieht sich allerdings nur auf direkte Geldforderungen. Die Anlage ist im Wertpapierbereich ohnehin als Sondervermögen zu behandeln und fällt damit beispielsweise nicht in die Insolvenzmasse. Die Vermögen der Bank selbst und die angelegten Wertpapiere sind streng getrennt und unterliegt einem gemeinschaftlichen Eigentum der jeweiligen Anleger.

finanzen12Die Depoteröffnung bei Vaamo

Die Anlage bei Vaamo erfolgt über die Partnerbank FFB und man eröffnet damit bei dieser Bank ein Depot. Das ist (wie bei den meisten Anbietern in diesem Bereich) relativ einfach möglich und umfasst eine Online-Anmeldung mit den erforderlichen Daten sowie eine Legitimation. Diese kann bei Vaamo auf herkömmliche Weise durch PostIdent durchgeführt werden oder aber auch etwas modernen direkt über die Webcam. Dabei benötigt man ebenfalls den Ausweis, dieser muss vor der Webcam vorgezeigt werden. Wenn alles klappt ist die Eröffnung eines Depots in wenigen Minuten abgeschlossen.

finanzen5-pixabay-cc0Die Kosten bei Vaamo

Die Verwaltung und die Zusammenstellung der Wertpapiere bei Vaamo wird über ein sogenanntes Service-Entgelt abgerechnet. Dieses beträgt je nach Depotbestand zwischen 0,49 und 0,99 Prozent pro Jahr. Die Abrechnung erfolgt aber quartalsweise. Das heißt es wird einmal alle drei Monate der Gesamtbestand im Depot ermittelt und dann die entsprechende Gebühr (ein Viertel der Jahresgebühr) abgezogen.

Die Kostenstaffelung im Detail:

  • unter 30.000 Euro Anlagesumme:  0,99%
  • 30.000 – 50.000 Euro Anlagesumme: 0,79%
  • über 50.000 Euro Anlagesumme: 0,49%

Die Mehrwertsteuer ist bereits enthalten. Die Gebühr deckt dazu alle Transaktionen und die Depotführung ab, ebenso die Berichterstattung über die Anlage. Weitere Kosten entstehen bei Vaamo also nicht.

Dazu kommen allerdings noch die Kosten der Fonds, in die Vaamo investiert. Diese werden aber nicht direkt von Vaamo erhoben, sondern von den jeweiligen Fondsgesellschaften. Das Unternehmen schreibt dazu:

Die Fonds, in die Du Dein Geld anlegst, belasten das jeweilige Fondsvermögen mit ihren Gebühren („laufende Kosten“ in Abhängigkeit der gewählten Anlagestrategie von 0,36/ 0,40/ 0,44% p.a. bei geringerem/ mittlerem/ höherem Risiko). Diese Kosten haben einen renditemindernden Effekt, welche, wie die vaamo-Gebühr, in unseren langfristigen Renditeerwartungen von 4-6% p.a.* bereits berücksichtigt werden. Übrigens, die Fondskosten fallen bei jedem Fondsanbieter an. Bei unseren Fonds betragen sie nur einen Bruchteil der Kosten, der durch Banken meist verkauften Fonds.

Die Kosten würden beispielsweise aber auch entstehen, wenn man die Fonds über andere Banken kaufen würde. Nach eigenen Angaben ist Vaamo besonders in Fonds investiert, die sehr günstige Gebühren bieten und daher über das Jahr gesehen nicht so teuer sind.

Die Geldanlage bei Vaamo

Die Geldanlage bei Vaamo erfolgt bei einmaliger Einzahlung oder auch per monatlichem Sparplan. Man wählt dabei aus, welche Risikostufe man eingehen möchte und die Anlage der eingezahlten Beträge erfolgt dann nach dieser Vorauswahl. Derzeit stehen bei Vaamo drei Risikostufen zur Verfügung:

  • geringes Risiko: 40 Prozent Aktien, 60 Prozent Anleihen
  • mittleres Risiko: 60 Prozent Aktien, 80 Prozent Anleihen
  • höheres Risiko: 80 Prozent Aktien, 20 Prozent Anleihen

Die Rendite-Erwartung verändert sich natürlich mit dem Risiko, dass der Kunde bereit ist einzugehen. Vaamo selbst spricht von einer erwarteten Rendite im Bereich von 4 bis 6 Prozent. Wählt man die Anlage mit geringerem Risiko, wird man wohl eher bei den 4 Prozent Rendite bleiben, nur wer ein höheres Risiko eingeht, wird etwa die 6 Prozent schaffen.

Diesen Zielkonflikt aus Sicherheit der Anlage und Höhe der Rendite gibt es aber bei jeder Geldanlage, hier kann auch Vaamo nicht viel machen.

Aktuell investiert das Unternehmen in diese Fonds:

  • Global Core Equity Fund EUR Dis
  • Global Small Companies Fund EUR Dis
  • Emerging Markets Value Fund EUR Dis
  • Global Short Fixed Income Fund EUR Dis
  • Global Ultra Short Fixed Income Fund EUR Dis

Je nach Anlageentscheidung werden diese dabei unterschiedlich gewichtet. Bei mehr Risiko überwiegen die Immobilienfonds, bei mehr Sicherheit eher die Fonds mit Anleihen. Die Daten und Berichte zu den Fonds werden dabei auch zur Verfügung gestellt, auch wenn es mal kleinere Probleme gibt. So ist der angeblich deutsche Halbjahresbericht in englisch gehalten – das ist aber eher ein kleineres Problem.

Betrachtet man sich die einzelnen Werte näher schreibt finanzen.net beispielsweise zum Global Core Equity Fund:

Der Fonds investiert in Aktien bestimmter, weltweit in den entwickelten Ländern gehandelter Unternehmen, die vom Fondsmanager als geeignet eingestuft werden. Bei dem Fonds wird im Allgemeinen eine Übergewichtung in kleinen Unternehmen und in Titeln, die der Fondsmanager als geeignete Substanzwerte beurteilt, und eine Untergewichtung in großen Wachstumsunternehmen zu verzeichnen sein. Die Einstufung von Unternehmen als kleine Unternehmen basiert in erster Linie auf der Marktkapitalisierung dieser Unternehmen.

Das Fondsvolumen liegt bei etwa 1,3 Milliarden Euro und es gibt keinen Ausgabeaufschlag. Die Verwaltungsgebühr liegt bei 033 Prozent pro Jahr. Für Kleinanleger ist dieser Fond gar nicht nutzbar, da die Mindestanlage 200.000 Euro beträgt. Über Vaamo kann man von diesem Fonds aber profitieren, da hier viele Anlagen zusammen gefasst werden. Allerdings schützt auch dies nicht davon, dass bei Aktien auch Geld verloren gehen kann: der Fond war in den letzten 12 Monaten (Stand August 2016) etwa 1,25 Prozent im Minus.

Vaamo im Video kurz erklärt:

Kleines Update nach fast einem Jahr: Der aktuelle Stand der Testanlage liegt bei 2,28 Prozent (Anlageform „geringeres Risiko„). Das ist weniger als noch vor einigen Wochen (da lag die Rendite bei mehr als 3 Prozent, teilweise nahe der 4 Prozent). Insgesamt sind etwas mehr als 2 Prozent pro Jahr zwar auch nicht schlecht, aber ein wirklicher Durchbruch oder ein Argument für ein eigenes Konto bei Vaamo sind das natürlich nicht. Das können anderen Banken auch.